Informations- und Kommunikationstechniken sind Schlüsseltechnologien für die Weiterentwicklung logistischer Kooperationen. Sie ermöglichen und verändern die Arbeitsteilung, Aufbau- und Ablauforganisationen sowie Kooperationsformen der Speditionsunternehmen. Insbesondere eine sich zunehmend selbst steuernde industrielle Produktion, aber auch das rasante Angebot an E-Commerce-Lösungen stellen neue Anforderungen an die Partner aus Spedition und Logistik. Deshalb entwickeln auch Speditions- und Logistikunternehmen ihre Informationsprozesse kontinuierlich weiter. Immer neue Kommunikationsmöglichkeiten mittels elektronischem Datenaustausch (EDI) und die Nutzung web-basierter Lösungen wie Telematik-Plattformen und Frachtenbörsen beschleunigen diesen Prozess. Die Logistikbranche gehört also zu den Treibern des digitalen Wandels.

Rund zwei Drittel der befragten Speditions- und Logistikunternehmen nutzen heute bereits web-basierte Lösungen zur Auftragsvergabe und -erfassung. Tracking und Tracing mittels Telematik-Plattformen wird sogar von fast drei Vierteln eingesetzt.

60 Prozent der Speditionen betreiben eine systematische Erfassung von Daten zur Analyse und Optimierung eigener Prozesse im Unternehmen, weitere 19 Prozent planen dies in der Zukunft. 56 Prozent wenden „Electronic Data Interchange (EDI)“ als Schnittstelle zum Austausch von Daten mit Geschäftspartnern an. Dagegen werden „Application Programming Interfaces (API)“ als Schnittstelle erst von einem Viertel der Speditionen genutzt. Dabei ist gerade die über API realisierte Vernetzung von Anwendungen in einem digitalen Ökosystem von großer Bedeutung für die Überlebensfähigkeit von Logistikanbietern. Daher rechnet der DSLV gerade in diesem Feld mit einer rasanten Entwicklung in den kommenden Jahren.

Die digitale Transformation ist für rund 60 Prozent der Speditions- und Logistikunternehmen mittlerweile ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. Mehr als die Hälfte schulen ihre Mitarbeitenden in der Erweiterung ihrer digitalen Kompetenzen. Und immerhin 44 Prozent entwickeln schon neue digitale Dienstleistungen ­- entweder selbst oder durch beauftragte Dritte, weitere 37 Prozent planen dies in Zukunft. Entscheidend ist auch die Veränderung des Mindsets in den Unternehmen. Die digitale Transformation durchdringt alle Bereiche der Unternehmen und verändert so neben den Abläufen auch die aufbauorganisatorischen Strukturen von Unternehmen. Übergreifendes Denken und ein souveräner Umgang mit Feedback sind hier die Skills, die in der Branche zukünftig gefragt sein werden.