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Gemeinwohlorientierte Infrastruktur: Branche fordert vom Bund klare Ziele

Verbände konkretisieren in gemeinsamem Positionspapier Erwartungen an künftige InfraGO

Für die anstehende Fusion von DB Netz und DB Station&Service zu einer gemeinwohlorientierten Infrastruktursparte fordert ein breites Verbändebündnis vom Bund klare Ziele. Insbesondere müsse der Bund der neuen Gesellschaft eine klare Leitstrategie geben, mit dem Auftrag, die Kapazität, Qualität und Zuverlässigkeit der Schieneninfrastruktur zu erhöhen. Das schreiben acht Verbände in einem gemeinsamen Positionspapier. Dafür solle der Bund eine langfristige Finanzierung gewährleisten, die dauerhaft gesetzlich verankert ist und zu seinen verkehrs- und klimapolitischen Zielen passt.

Die unterzeichnenden Verbände, zu denen neben dem DSLV Bundesverband Spedition und Logistik der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Bundesverband SchienenNahverkehr, Allianz pro Schiene, mofair, der Fahrgastverband PRO BAHN, der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) gehören, sehen in der Neuordnung eine gute Gelegenheit, die Rollenverteilung zwischen dem Bund als Eigentümer und der neuen Infrastruktursparte klar zu regeln. Die Ausrichtung am Gemeinwohl bietet die Chance, dass das Schienennetz leistungsfähiger und zuverlässiger wird und dass die Schieneninfrastruktur stärker an den Interessen der Nutzer ausgerichtet wird. Dafür muss der Bund nun klar den Auftrag definieren, die Kapazität, Qualität und Zuverlässigkeit der Infrastruktur zu fördern.


Zur eindeutigen Orientierung am Gemeinwohl gehört für die acht Verbände auch, dass der Bund die Erreichung der gesetzten Ziele kontinuierlich begleitet. Der Bund müsse die InfraGO entsprechend seiner politischen Ziele steuern und dafür sorgen, dass diese Ziele erreicht und weiterentwickelt würden, schreiben die Verbände. Der Bund muss dazu den Bundestag einbeziehen und rechtsverbindlich zentrale Kennzahlen festlegen, die sich auf ganz konkrete Entwick-lungsziele beziehen, so die einheitliche Positionierung der Ver-bände. Dafür ist auch eine Neuordnung der Finanzierung entscheidend: Der Bund muss alle Mittel, die die InfraGO zur Erfüllung ihres Auftrages braucht, zuverlässig und langfristig planbar zur Verfügung stellen, auch über einzelne Legislaturperioden hinaus. Ideal ist da-für eine Fondslösung, wie sie die Beschleunigungskommission Schiene bereits vorgeschlagen hat.


In dem schon existierenden Branchendialog zur gemeinwohlorien-tierten Infrastruktur mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ist die Zieldiskussion bislang deutlich zu kurz gekommen. Hier wünschen sich die Verbände rasch eine stärkere Einbindung des Bahnsektors, insbesondere wenn es darum geht, genaue Reformziele festzulegen und die Gemeinwohlorientierung zu konkretisieren.


Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 600.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 135 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2022). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über größere, inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen Lkw-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumset-zungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.

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