Stückgutlogistik

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Wiederkehrende Streiks verspielen das Vertrauen der Logistik in das System Schiene

Arbeitskämpfe bei der Bahn bedrohen auch Nachhaltigkeitsziele

Berlin, 12. Mai 2023. Der für kommende Woche angekündigte Fünfzig-Stunden-Streik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft wird sich auch negativ auf die Prozesse der Logistik auswirken, erwartet der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik. Vor allem durch die Länge der geplanten Arbeitsniederlegungen ist erneut von einem massiven Rückstau von Containern und Gütern auszugehen, so dass Liefertermine bei Industrie und Handel und Schiffsladeschlüsse in mehreren europäischen Häfen auch über das Streikende hinaus nicht eingehalten werden können. Hiervon werden auch Logistikprozesse im Ausland betroffen sein.

Einmal mehr verursachen die anhaltenden Tarifauseinandersetzungen nicht nur wirtschaftliche Schäden für Eisenbahnverkehrsunternehmen, Speditionshäuser und ihre Logistikkunden. Noch problematischer dürfte der nachhaltige Vertrauensverlust der Logistikakteure in den Schienengüterverkehr sein, dessen Qualität durch wiederkehrende technische Störungen des Schienennetzes und Infrastrukturschwächen ohnehin schon massiv leidet. Die Verlagerung von Gütern auf die Schiene ist als eine wesentliche Säule der Verkehrswende angedacht. Gerade in einer Zeit, in der Politik und Logistik auf die Schiene setzen wollen und müssen, wird deren Leistungsfähigkeit zusätzlich geschwächt. Die stets wiederkehrenden Arbeitskämpfe bedrohen damit indirekt auch die Nachhaltigkeitsziele. DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster: „Es geht nicht darum, legale Mittel von Tarifauseinandersetzungen zu kritisieren – doch gehen Planungssicherheit und Lieferkettenstabilität Hand in Hand. Wenn bei Auslaufen eines Tarifvertrags schon absehbar ist, dass bei den Bahnen wieder alle Räder stillstehen, planen immer mehr Logistikunternehmen Lieferketten ohne Berücksichtigung der Schiene. Ohne in die Tarifhoheit einzugreifen, muss der Bund als Eigentümer der Deutschen Bahn, die in ihrer Funktion als Infrastrukturbetreiber primäres Ziel der Gewerkschaftsangriffe ist, stärker auf Verhandlungslösungen drängen. Es langt nicht, dem Straßengüterverkehr hohe Lkw-Mautsätze als Finanzbeihilfen für die Schiene 2 abzufordern, wenn der Bund nicht zur Funktionsstabilität des Schienengüterverkehrs beitragen kann.“

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